Geschichte

Bürgermeister von 1850 - 2014

1. Edmund Komaromy, 1850 - 1856

61. Abt des Stiftes Heiligenkreuz sowie 6. und letzter Abt von St.Gotthard in Ungarn von 1841 bis 1877; geboren am 22.12.1805 in Güns/Ungarn; trat am 12.11.1825 in das Stift Heiligenkreuz ein, wurde 1830 zum Priester geweiht (Primiz am 22.8.), war zuerst Aushilfspriester im Stift und provisorischer Pfarrverweser in Guntramsdorf, ab 1835 Professor für Dogmatik an der theologischen Hauslehranstalt und Klerikats-Präfekt und wurde am 1.9.1841 zum Abt der vereinigten Stifte Heiligenkreuz und St.Gotthard in Ungarn gewählt. Der Wahlausschuss der neuen Ortsgemeinde Heiligenkreuz wählte Abt Edmund am 18.7.1850 einstimmig zum 1. Bürgermeister von Heiligenkreuz. Neben dem Protokoll vom 26.7.1850 ist auch eine Glückwunschadresse der Gemeinde vom 6.3.1855 an das Kaiserpaar anlässlich der Geburt der Tochter Sophie erhalten, unterzeichnet mit "Edmund Komaromy, Bürgermeister". Nach 6-jähriger Amtszeit legte Abt Edmund am 20.4.1856 das Bürgermeisteramt nieder. Unter Abt Edmund wurde 1842 der Ortsfriedhof von Heiligenkreuz angelegt (Weihe 1843) und 1866 auf die doppelte Fläche erweitert, 1869 Weihe der wiederhergestellten hölzernen Kapelle in Preinsfeld; ab 1871 ließ er die barocken Altäre in der Stiftskirche entfernen, gleichzeitig wurde mit der Öffnung und Ergänzung der zur Hälfte zugemauerten Glasfenster sowie der Regotisierung des Hallenchores begonnen (Abschluß 1894 unter Abt Heinrich Grünbeck). Abt Edmund war k&k Rath, Gerichtstafel-Beisitzer der Wieselburger Gespanschaft und wurde 1850 zum 1.Präsidenten des landwirtschaftlichen Bezirksvereines Baden bestellt; bis dahin war der Abt Vorstand einer Delegation der Wiener k&k Landwirtschaftsgesellschaft mit Sitz in Heiligenkreuz. Abt Edmund bewohnte überwiegend die Prälatur im Heiligenkreuzerhof in Wien und nur zeitweise die Prälatur im Stift Heiligenkreuz. Gelähmt und in seinem Wirken sehr eingeschränkt verbrachte er ab 1871 seine letzten 6 Lebensjahre nur mehr im Wiener Hof, wo er am 10.4.1877 verstarb. Er wurde auf dem Ortsfriedhof von Heiligenkreuz an der Ostmauer in einem Erdgrab bestattet, das sich heute unterhalb der Gruft der 1889 erbauten Friedhofskapelle befindet.

2. Wilhelm Ehrmann, 1856 - 1864

Wilhelm Ehrmann, "Stiftsanwalt" (?) des Stiftes Heiligenkreuz (ein akademischer Titel wird in den Unterlagen nie angeführt!); geboren 1820 in Ung. Hradisch in Mähren (heute Uh.Hradiste in Tschechien), verheiratet, wohnte mit seiner Familie im Beamtenhaus KNr.2 (heute Zentralverwaltung). Er musste schwere Schicksalsschläge ertragen, denn seine 3 Töchter verstarben lt. Sterbebuch der Pfarre alle im Kindesalter (mit 2 Monaten, sowie mit 2 und 11 Jahren). Wilhelm Ehrmann übte das Bürgermeisteramt von April 1856 bis zur Wahl von Josef Groß am 20.8.1864 aus, später wurde er von 1871 bis 1877 ein zweites Mal zum Bürgermeister von Heiligenkreuz berufen. Von seiner ersten Amtszeit ist nur ein einziges Gemeinderats-Protokoll vom 8.5. 1864 erhalten, welches Wilhelm Ehrmann als Bürgermeister von Heiligenkreuz unterzeichnete; auch in der Pfarrchronik wird er am 9.5.1864 als "Stiftsanwalt und Bürgermeister von Heiligenkreuz" genannt.

3. Josef Groß, 1864 - 1871

Josef Groß, Kaufmann in Heiligenkreuz Nr.3; geboren 1802 in Deutschland (Geburtsort nicht bekannt); verheiratet mit Maria, geb. Klein aus Mergentheim in Würtemberg, Deutschland; um 1850 dürfte Josef Groß nach Heiligenkreuz gekommen und in den Besitz der beiden ebenerdigen Häuser Nr.3 vor dem Wienertor (stammen aus dem 18.Jhdt.) gelangt sein und betrieb in dem einen Haus eine Greißlerei, in dem anderen ein Gasthaus für die Pferdefuhrwerker. Nach seinem Tod wurden beide Häuser von Adalbert Brenner, der 1874 die Tochter von Groß heiratete, als Greißlerei und Bierschwemme weitergeführt. Von 1864 bis 1871 war Josef Groß Bürgermeister von Heiligenkreuz. Die Pfarrchronik berichtet von einer Wahl am 20.8.1864 in der Gemeinde, bei welcher der Kaufmann Josef Groß aus Heiligenkreuz, zum "Bürgermeister" bzw. "Gemeindevorsteher" gewählt wurde. Ein Gemeinderats-Protokoll vom 28.8. 1864 unterzeichnet er als Bürgermeister und unter dem 13.6.1867 ist in der Pfarrchronik vom "hiesigen Kaufmann und Bürgermeister Josef Groß" die Rede. Groß verstarb unerwartet am 16.1.1871 im Alter von 69 Jahren; auf dem Heimweg von Baden nach Heiligenkreuz erlitt er im Schlitten fahrend einen Gehirnschlag und wurde auf dem Ortsfriedhof von Heiligenkreuz begraben (Grab V/31, später aufgelassen und neu vergeben/Ditterstorfer).

(2.) Wilhelm Ehrmann, 1871 - 1877

Wilhelm Ehrmann, Stiftsanwalt (siehe unter Nr.2); nach dem plötzlichen Tod von Josef Groß scheint ab Juni 1871 in verschiedenen Unterlagen des Stiftsarchives Heiligenkreuz Wilhelm Ehrmann zum zweitenmal als Bürgermeister bzw. Gemeindevorsteher von Heiligenkreuz auf. Er dürfte das Bürgermeisteramt bis September 1877 ausgeübt haben und war auch gleichzeitig noch als "Beamter" im Stift Heiligenkreuz tätig. Am 21.9.1877 fuhr Ehrmann nach Gloggnitz und beging, angeblich durch seine Familie erblich belastet, im Haus Nr.31 Selbstmord (lt. Sterbebuch der dortigen Pfarre "durch Verbrennung des Magens mit Säure") und wurde auf dem Ortsfriedhof von Gloggnitz bestattet.

4. Adalbert Brenner, 1877 - 1891

Kaufmann und Gastwirt in Heiligenkreuz Nr.3; geboren am 30.4.1832 in Kleinmariazell, später Kaufmann in Kalksburg Nr.14, verheiratet seit 1874 mit Josefa Groß, Tochter des 1871 verstorbenen Kaufmanns Josef Groß; führte die beiden ebenerdigen Häuser vor dem Wienertor (KNr.3 mit Greißlerei und Gasthaus) über 30 Jahre lang als "Warenhaus" und "Bierschwemme Adalbert Brenner'' weiter; Verkauf dieser beiden Häuser um 1900 an Franz Gratzer, der 1903 an ihrer Stelle das heute bestehende große einstöckige Haus/KNr.3 baute. Am 1.3.1876 wurde Brenner zum 1.Feuerwehrhauptmann der neu gegründeten FF Heiligenkreuz gewählt. Das Bürgermeisteramt in Heiligenkreuz bekleidete Adalbert Brenner 14 Jahre lang. In den Protokollen des Gemeinderates scheint er vom 21.11.1877 bis zum 27.8.1891 als Bürgermeister auf. Er verstarb in Heiligenkreuz KNr.14 (Stiftsgasthaus) im Alter von 75 Jahren am 30.4.1907 und wurde auf dem Ortsfriedhof von Heiligenkreuz begraben (Grab 11/32, aufgelassen).

1850 - 1891

Heiligenkreuz im Wienerwald
GEMEINDE HEILIGENKREUZ Hauptstraße 7 | 2532 Heiligenkreuz T: +43 (0) 2258 8720 F: +43 (0) 2258 8720-15 E: gemeinde@heiligenkreuz.gv.at
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Geschichte

Bürgermeister von 1850 - 2014

1850 - 1891

1. Edmund Komaromy, 1850 - 1856

61. Abt des Stiftes Heiligenkreuz sowie 6. und letzter Abt von St.Gotthard in Ungarn von 1841 bis 1877; geboren am 22.12.1805 in Güns/Ungarn; trat am 12.11.1825 in das Stift Heiligenkreuz ein, wurde 1830 zum Priester geweiht (Primiz am 22.8.), war zuerst Aushilfspriester im Stift und provisorischer Pfarrverweser in Guntramsdorf, ab 1835 Professor für Dogmatik an der theologischen Hauslehranstalt und Klerikats-Präfekt und wurde am 1.9.1841 zum Abt der vereinigten Stifte Heiligenkreuz und St.Gotthard in Ungarn gewählt. Der Wahlausschuss der neuen Ortsgemeinde Heiligenkreuz wählte Abt Edmund am 18.7.1850 einstimmig zum 1. Bürgermeister von Heiligenkreuz. Neben dem Protokoll vom 26.7.1850 ist auch eine Glückwunschadresse der Gemeinde vom 6.3.1855 an das Kaiserpaar anlässlich der Geburt der Tochter Sophie erhalten, unterzeichnet mit "Edmund Komaromy, Bürgermeister". Nach 6-jähriger Amtszeit legte Abt Edmund am 20.4.1856 das Bürgermeisteramt nieder. Unter Abt Edmund wurde 1842 der Ortsfriedhof von Heiligenkreuz angelegt (Weihe 1843) und 1866 auf die doppelte Fläche erweitert, 1869 Weihe der wiederhergestellten hölzernen Kapelle in Preinsfeld; ab 1871 ließ er die barocken Altäre in der Stiftskirche entfernen, gleichzeitig wurde mit der Öffnung und Ergänzung der zur Hälfte zugemauerten Glasfenster sowie der Regotisierung des Hallenchores begonnen (Abschluß 1894 unter Abt Heinrich Grünbeck). Abt Edmund war k&k Rath, Gerichtstafel-Beisitzer der Wieselburger Gespanschaft und wurde 1850 zum 1.Präsidenten des landwirtschaftlichen Bezirksvereines Baden bestellt; bis dahin war der Abt Vorstand einer Delegation der Wiener k&k Landwirtschaftsgesellschaft mit Sitz in Heiligenkreuz. Abt Edmund bewohnte überwiegend die Prälatur im Heiligenkreuzerhof in Wien und nur zeitweise die Prälatur im Stift Heiligenkreuz. Gelähmt und in seinem Wirken sehr eingeschränkt verbrachte er ab 1871 seine letzten 6 Lebensjahre nur mehr im Wiener Hof, wo er am 10.4.1877 verstarb. Er wurde auf dem Ortsfriedhof von Heiligenkreuz an der Ostmauer in einem Erdgrab bestattet, das sich heute unterhalb der Gruft der 1889 erbauten Friedhofskapelle befindet.

2. Wilhelm Ehrmann, 1856 - 1864

Wilhelm Ehrmann, "Stiftsanwalt" (?) des Stiftes Heiligenkreuz (ein akademischer Titel wird in den Unterlagen nie angeführt!); geboren 1820 in Ung. Hradisch in Mähren (heute Uh.Hradiste in Tschechien), verheiratet, wohnte mit seiner Familie im Beamtenhaus KNr.2 (heute Zentralverwaltung). Er musste schwere Schicksalsschläge ertragen, denn seine 3 Töchter verstarben lt. Sterbebuch der Pfarre alle im Kindesalter (mit 2 Monaten, sowie mit 2 und 11 Jahren). Wilhelm Ehrmann übte das Bürgermeisteramt von April 1856 bis zur Wahl von Josef Groß am 20.8.1864 aus, später wurde er von 1871 bis 1877 ein zweites Mal zum Bürgermeister von Heiligenkreuz berufen. Von seiner ersten Amtszeit ist nur ein einziges Gemeinderats- Protokoll vom 8.5. 1864 erhalten, welches Wilhelm Ehrmann als Bürgermeister von Heiligenkreuz unterzeichnete; auch in der Pfarrchronik wird er am 9.5.1864 als "Stiftsanwalt und Bürgermeister von Heiligenkreuz" genannt.

3. Josef Groß, 1864 - 1871

Josef Groß, Kaufmann in Heiligenkreuz Nr.3; geboren 1802 in Deutschland (Geburtsort nicht bekannt); verheiratet mit Maria, geb. Klein aus Mergentheim in Würtemberg, Deutschland; um 1850 dürfte Josef Groß nach Heiligenkreuz gekommen und in den Besitz der beiden ebenerdigen Häuser Nr.3 vor dem Wienertor (stammen aus dem 18.Jhdt.) gelangt sein und betrieb in dem einen Haus eine Greißlerei, in dem anderen ein Gasthaus für die Pferdefuhrwerker. Nach seinem Tod wurden beide Häuser von Adalbert Brenner, der 1874 die Tochter von Groß heiratete, als Greißlerei und Bierschwemme weitergeführt. Von 1864 bis 1871 war Josef Groß Bürgermeister von Heiligenkreuz. Die Pfarrchronik berichtet von einer Wahl am 20.8.1864 in der Gemeinde, bei welcher der Kaufmann Josef Groß aus Heiligenkreuz, zum "Bürgermeister" bzw. "Gemeindevorsteher" gewählt wurde. Ein Gemeinderats-Protokoll vom 28.8. 1864 unterzeichnet er als Bürgermeister und unter dem 13.6.1867 ist in der Pfarrchronik vom "hiesigen Kaufmann und Bürgermeister Josef Groß" die Rede. Groß verstarb unerwartet am 16.1.1871 im Alter von 69 Jahren; auf dem Heimweg von Baden nach Heiligenkreuz erlitt er im Schlitten fahrend einen Gehirnschlag und wurde auf dem Ortsfriedhof von Heiligenkreuz begraben (Grab V/31, später aufgelassen und neu vergeben/Ditterstorfer).

(2.) Wilhelm Ehrmann, 1871 - 1877

Wilhelm Ehrmann, Stiftsanwalt (siehe unter Nr.2); nach dem plötzlichen Tod von Josef Groß scheint ab Juni 1871 in verschiedenen Unterlagen des Stiftsarchives Heiligenkreuz Wilhelm Ehrmann zum zweitenmal als Bürgermeister bzw. Gemeindevorsteher von Heiligenkreuz auf. Er dürfte das Bürgermeisteramt bis September 1877 ausgeübt haben und war auch gleichzeitig noch als "Beamter" im Stift Heiligenkreuz tätig. Am 21.9.1877 fuhr Ehrmann nach Gloggnitz und beging, angeblich durch seine Familie erblich belastet, im Haus Nr.31 Selbstmord (lt. Sterbebuch der dortigen Pfarre "durch Verbrennung des Magens mit Säure") und wurde auf dem Ortsfriedhof von Gloggnitz bestattet.

4. Adalbert Brenner, 1877 - 1891

Kaufmann und Gastwirt in Heiligenkreuz Nr.3; geboren am 30.4.1832 in Kleinmariazell, später Kaufmann in Kalksburg Nr.14, verheiratet seit 1874 mit Josefa Groß, Tochter des 1871 verstorbenen Kaufmanns Josef Groß; führte die beiden ebenerdigen Häuser vor dem Wienertor (KNr.3 mit Greißlerei und Gasthaus) über 30 Jahre lang als "Warenhaus" und "Bierschwemme Adalbert Brenner'' weiter; Verkauf dieser beiden Häuser um 1900 an Franz Gratzer, der 1903 an ihrer Stelle das heute bestehende große einstöckige Haus/KNr.3 baute. Am 1.3.1876 wurde Brenner zum 1.Feuerwehrhauptmann der neu gegründeten FF Heiligenkreuz gewählt. Das Bürgermeisteramt in Heiligenkreuz bekleidete Adalbert Brenner 14 Jahre lang. In den Protokollen des Gemeinderates scheint er vom 21.11.1877 bis zum 27.8.1891 als Bürgermeister auf. Er verstarb in Heiligenkreuz KNr.14 (Stiftsgasthaus) im Alter von 75 Jahren am 30.4.1907 und wurde auf dem Ortsfriedhof von Heiligenkreuz begraben (Grab 11/32, aufgelassen). Weiter >

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