11. Franz Rositzky, 1935 - 1938
Bäckermeister
in
Heiligenkreuz
KNr.44
(Bäckerei
Rositzky,
heute
Filiale
der
Sparkasse
Baden);
geboren
am
22.9.1892
in
Wien-Strebersdorf,
verheiratet.
1925
kaufte
Rositzky
von
Ferdinand
Heinrich
Paur
die
Bäckerei/Haus
KNr.44.
Vom
Dezember
1935
bis
zum
Anschluss
an
Deutschland
Anfang
März
1938
war
Franz
Rositzky
Bürgermeister
von
Heiligenkreuz.
Er
verstarb
im
Alter
von
49
Jahren
am
25.März
1947
in
seinem
Haus
Heiligenkreuz KNr.44 und wurde auf dem Ortsfriedhof von Heiligenkreuz begraben (Grab V/24).
12. Martin Spörk, 1938 - 1944
Gastwirt
in
Siegenfeld,
geboren
am
25.1.1894
in
Baden,
verheiratet
mit
einer
Berlinerin
(seit
24.7.1918,
Clütz/Mecklenburg);
Spörk
kaufte
um
1930
das
Gasthaus
in
Siegenfeld
(heute
Gasthaus
Skilitz,
Badenerstraße
2),
das
vor
1938
zu
einem
Sammelpunkt
der
illegalen
nationalsozialistischen
Bewegung
wurde.
Nach
dem
Anschluss
Österreichs
an
das
Deutsche
Reich
und
der
Machtübernahme
der
Nationalsozialisten
am
12.3.1938
wurde
Martin
Spörk
schon
am
nächsten
Tag
von
der
NS‑Behörde
als
Bürgermeister
und
Ortsgruppenleiter
von
Heiligenkreuz
eingesetzt.
Vor
allem
das
Stift
hatte
unter
seiner
Amtsführung
eine
schwere
Zeit
zu
überstehen,
da
er
mit
Eingaben
in
Berlin
versuchte,
die
Aufhebung
des
Klosters
zu
erreichen.
Am
5.11.1940
beschlagnahmte
eine
Kommission
bereits
einen
Großteil
der
Stiftsräume,
ja
selbst
Teile
des
Konventes,
für
die
Unterbringung
von
Umsiedlern
(über
400
Bessaraber
und
Dobrutscha‑Deutsche)
sowie
von
Kriegsgefangenen
(bei
200,
zuerst
Franzosen,
danach
Serben,
zuletzt
Russen).
Im
November
1940
richtete
Spörk
im
1.Stock
des
beschlagnahmten
Waisenhauses
(später
Kindergarten/heute
Rudolphinum)
die
Gemeindekanzlei
ein;
diese
war
vorher
bis
April
1938
in
der
Wohnung
des
Gemeindesekretärs
Michael
Korn
(+23.4.1938)
am
Hradschin
Nr.38
(heute
Wohnung
Tomaschko)
untergebracht.
Im
Herbst
1944
wurde
Spörk
als
Abteilungsleiter
beim
Bau
des
"Ostwalles"
eingesetzt,
seine
Stelle
als
Bürgermeister
und
Ortsgruppenleiter
vertrat
der
gemäßigte
Kunstmaler
Ludwig
Bürgel
aus
Siegenfeld.
Kurz
vor
dem
Einmarsch
der
Russen
kam
Spörk
nach
Siegenfeld
zurück
und
forderte
die
Ortsbevölkerung
vergeblich
zur
Flucht
auf;
am
Ostermontag,
den
2.April,
floh
er
selbst
mit
54
Parteimitgliedern
nach
dem
Westen.
Im
Frühjahr
1946
berichteten
Zeitungen,
dass
Martin
Spörk
am
3.3.1946
in
Bad
Hofgastein
aufgegriffen
und
verhaftet
worden
war.
In
späteren
Jahren
ließ
sich
Spörk
wieder
in
Baden
nieder
und
bewohnte
das
Haus
Helenenstraße
Nr.
116;
er
verstarb
am
22.10.1966 im Alter von 72 Jahren und wurde auf dem Stadtfriedhof in Baden begraben.
13. Ludwig Bürgel, 1944 - 1945
Kunstmaler
in
Siegenfeld/Rosental;
geboren
am
27.8.1901
in
Wien,
nach
dem
Kunststudium
als
Künstler
tätig,
verheiratet.
Ludwig
Bürgel
wurde
im
Herbst
1944
für
die
kurze
Zeit
bis
Ende
März
1945
als
Bürgermeister
und
Ortsgruppenleiter
von
Heiligenkreuz
eingesetzt
und
war
ein
wesentlich
gemäßigter
Nachfolger
von
Martin
Spörk,
sehr
zur
Erleichterung
des
Stiftes.
Zu
Kriegsende
1945
floh
Ludwig
Bürgel
nach
Oberösterreich
und
ließ
sich
in
Seekirchen/Salzburg
nieder,
wo
er
weiterhin
als
anerkannter
und
erfolgreicher
Künstler
bis
zu
seinem
Tod
am
19.5.1980
tätig
war;
er
wurde
am
Friedhof
in
Seekirchen
begraben.
Von
Bürgel
sind
besonders
seine
vielen
schönen
Radierungen
mit
Motiven
aus
Österreich
und
Mitteleuropa
bekannt.
Eines
seiner
bekanntesten
Radierungen,
eine
Ansicht
von
Heiligenkreuz
mit
"Blick
durchs
Grubertor
zum
Stift"
fand
weiteste Verbreitung bis über die Grenzen Österreichs hinaus.
14. Dr. Hans Mädl, 1945 - 1951
Jurist,
Stiftsangestellter
("Zentralsekretär"
der
Zentralkanzlei
des
Stiftes
Heiligenkreuz),
Ehrenbürger
der
Gemeinde;
geboren
am
5.2.1894
in
Heiligenkreuz
Nr.34/Priefamtann
(heute
Fürtinger),
verheiratet
seit
1922,
Abschluss
des
Jusstudiums
am
9.11.1934
als
Doktor
iuris.
Am
28.1.1938
trat
Dr.Mädl
als
Zentralsekretär
in
die
Dienste
des
Stiftes
Heiligenkreuz
ein
und
wohnte
im
Stiftsgasthaus
(Pächter
Roschmann).
Nach
Kriegsende
wurde
Dr.
Hans
Mädl
am
22.April
1945
nach
Baden
gerufen
und
von
Bezirkshauptmann
Hofrat
Dr.Rupprecht
zum
neuen
Bürgermeister
von
Heiligenkreuz
ernannt.
Die
erste
Gemeinderatssitzung
nach
dem
Krieg
fand
mit
Zustimmung
von
Prior
Karl
Braunstorfer
in
der
Prälatur
des
Stiftes
statt
und
zwar
im
Arbeitszimmer
des
verstorbenen
Abtes
Dr.Gregor
Pöck.
Im
Februar
1951
übersiedelte
Dr.Mädl
mit
seiner
Familie
nach
Mödling,
wo
er
ein
Haus
gekauft
hatte
und
legte
das
Bürgermeisteramt
nieder.
Er
blieb
jedoch
noch
in
der
Zentralverwaltung
des
Stiftes
bis
zum
1.3.1959
tätig.
Dr.Mädl
verstarb
im
Alter
von
87
Jahren
am
7.10.1981
in
Wien 13., Veitingergasse und wurde am 16.10.1981 auf dem Friedhof von Heiligeneich im Tullnerfeld bestattet.
15. Gottfried Brandl, 1951 - 1952
Stiftlicher
Oberförster
im
Revier
Wildegg;
geboren
am
11.11.1905
in
Knittelfeld/Stmk,
verheiratet,
wohnte
am
Hradschin
KNr.38
(heute
Wohnung
Tomaschko)
in
Heiligenkreuz.
Am
1.9.1939
wurde
Gottfried
Brandl
im
Waldamt
des
Stiftes
Heiligenkreuz
als
Kanzleiförster
aufgenommen,
nach
dem
Militärdienst
von
1941‑1945
übernahm
er
am
1.1.1947
als
Oberförster
das
Revier
Wildegg.
Oberförster
Brandl
war
vom
17.2.1951
bis
zum
15.4.1952
Bürgermeister
von
Heiligenkreuz;
mit
diesem
Datum
schied
er
aus
dem
Dienst
des
Stiftes
und
dem
Bürgermeisteramt,
übersiedelte
in
die
Steiermark
und
trat
für
kurze
Zeit
in
die
Dienste
der
stiftlichen
Forstverwaltung
Wasserberg.
Danach
betreute
er
als
Oberförster
das
Forstgut
Hafendorf
bei
Kapfenberg
für
das
Land
Steiermark
und
wurde
in
der
Landarbeiterkammer
angestellt.
Bereits
am
15.12.1952
wurde
Ofö
Gottfried
Brandl
Präsident
der
steirischen
Landarbeiterkammer
in
Graz,
eine
Funktion
die
er
fast
2
Jahrzehnte
innehatte
und
weswegen
er
seinen
Wohnsitz
in
der
Stadt
Graz
nahm.
In
den
folgenden
Jahren
bekleidete
er
noch
weitere
Funktionen
als
Landtagsabgeordneter
der
Steiermark,
Bundesrat
und
Präsident
des
österreichischen
Landarbeiterkammertages.
Präsident
Brandl
verstarb
in
Graz
im
83.
Lebensjahr
am
11.5.1988
und wurde auf dem Steinfeldfriedhof in Graz bestattet.