Geschichte
Bis 1945
Die
Geschichte
der
Gemeinde
Heiligenkreuz
ist
untrennbar
mit
der
Geschichte
des
Klosters
Heiligenkreuz
verbunden.
Das
Stift
entstand
inmitten
eines
großen
Waldgebietes.
Die
Ortschaft
entwickelte
sich
erst
später.
Mehr
als
hundert
Jahre
nach
der
Entstehung
der
Mark
"ostarrichi"
regierte
diese
ein
genialer
Herrscher,
der
Markgraf
Leopold
III.,
"der
Heilige",
aus
dem
Geschlecht
der
Babenberger.
Er
verwaltete
sein
Territorium
erfolgreich
nach
modernen
Methoden.
Einer
seiner
Söhne,
Otto,
wurde
von
ihm
nach
Paris
geschickt,
um
dort
eine
internationale
Ausbildung
zu
erhalten.
Während
dieser
Zeit,
in
den
zwanziger
Jahren
des
12.
Jahrhunderts,
hat
sich
der
Zisterzienserorden
dynamisch
entwickelt.
Otto
trat
in
das
Tochterkloster
von
Citeaux
(lateinisch
Cistercium)
Morimond
(Burgund)
ein.
Otto
wurde
Abt
seines
Klosters Morimond und später Bischof von Freising.
1133
Auf
Anregung
seines
Sohnes
Otto
hat
Markgraf
Leopold
III.
im
Jahr
1133
Zisterziensermönche
aus
dem
Kloster
Morimond
(Frankreich)
in
das
Sattelbachtal
berufen.
Das
Motiv
für
die
Gründung
des
Klosters
war
ein
spiritueller,
ein
Haus
des
Mönchtums
und
des
Gebetes
zu
schaffen.
Darüberhinaus
sollte
aber
auch
ein
Musterbetrieb
geschaffen
werden,
bei
dem
die
modernen
Techniken
vor
allem
auf
dem
Gebiet
der
Landwirtschaft,
der
Forstwirtschaft,
der
Fischzucht,
des
Weinbaues
sowie
des
Handwerkes
zur
Anwendung
kommen
sollten;
eine
strukturpolitische
Maßnahme
des
Markgrafen
an
der
noch
offenen,
beweglichen
Ostgrenze.
Hinzu
kam
noch
die
Absicht,
seiner
Dynastie
eine Grablege zu geben.
1136
In
der
Stiftungsurkunde
von
1136
ist
das
Land
festgelegt,
das
dem
Kloster
vom
Landesherrn
gegeben
wurde:
Vom
Zusammenfluß
des
Sattelbaches
und
der
Schwechat
bis
Mayerling.
In
Richtung
des
sogenannten
Mühlweges
bis
zum
Priefamtann
und
von
dort
bis
zu
dem
Ort,
der
Hausruck
heißt.
Von
da
wieder
auf
dem
genannten
Weg
bis
zum
Sattelbach
und
von
da
zu
einer
Anhöhe
namens
Hocheck
und
von
da
über
den
Dornbach
auf
die
Schneide
des
Berges,
der
Gaisruck
heißt
und
von
da
auf
den
Sittendorfer
Waldweg
bis
zum
Ursprung
des
Bächleins
mit
dem
Namen
Marbach,
von
da
auf
dem
Wege,
der
zum
Traiskirchner
Weg
führt
bis
zur
Vereinigungsstelle
und
von
da
bis
zu
einer
Quelle,
die
in
einem
Ort
namens
Muchersdorf
entspringt,
von
da
auf
den
Ebenberg
und
von
da
auf
dem
Weg
(Heutal
abwärts),
der
zum
Sattelbach
hinabführt
und
flußabwärts
bis
zum
Zusammenfluß
der
Schwechat.
Es
sind
dann
die
Ritter
der
Umgebung,
die
gemeinsam
die beschriebenen Grenzen abritten, in der Stiftungsurkunde als Zeugen angeführt:
Graf
Konrad
von
Peilstein,
Otto
von
Lengenbach,
Rapoto
von
Nöstach,
Sterfrit
von
Pötzleinsdorf,
Otto
von
Leesdorf,
Ulrich
von
Gaaden,
Ulrich
von
Siegenfeld,
Rudiger
und
sein
Bruder,
Rupert
von
Sittendorf,
Anshalm
von
Sparbach,
Eberger
von
Alland,
Hartung
von
Rauheneck,
Jubot
von Tribuswinkel, Ozo und Otfried von Mayerling, Hartwig.
Das
beschriebene
Gebiet
ist
im
wesentlichen
das
Gebiet
der
heutigen
Katastralgemeinde
Heiligenkreuz,
zu
dem
auch
die
Ortsrotte
Preinsfeld
gehört.
Der
Stifter
erwarb
zwischen
1133
und
1135
von
Anselm
von
Lachsendorf
das
Gut
Brunsfelde
(Preinsfeld)
für
das
Stift.
Pater
Malachias
Koll
erwähnt
in
seiner
Schrift
1834
diesen
Kauf
und
berichtet
weiter:
"Die
Ortschaft
besteht
aus
15
Häusern,
die
Einwohner
leben
großteils von der Landwirtschaft, erwähnenswert ist der Verkauf von Gips besonderer Güte.
Mit
dieser
ersten
Schenkung
war
die
wirtschaftliche
Basis
zu
schwach
und
die
Mönche
wollten
nach
Ungarn
weiterziehen,
um
nicht
Hunger
zu
leiden.
Sie
erhielten
deshalb
als
Kornkammer
Trumau
und
weiters
das
Gut
Thallern,
"um
den
Brüdern
in
Krankheit
zur
Stärkung
Wein
geben zu können".
Aus
bescheidenen
Anfängen
entwickelte
sich
das
Stift
Heiligenkreuz
im
Wienerwald.
In
der
Seelsorge,
genauso
aber
in
wirtschaftlicher
Hinsicht,
brachten
die
Mönche
kräftige
Impulse.
In
der
Land-
und
Forstwirtschaft,
besonders
aber
im
Handwerk,
führten
die
Zisterzienser
neue
Bearbeitungs-
und
Fertigungsmethoden
ein.
Ihre
Produkte,
die
auch
auf
den
Märkten
in
Wien
feilgeboten
wurden,
erfreuten
sich
wegen
ihrer
ausgezeichneten
Qualität
großer
Nachfrage.
Im
Stift
wurden
alle
damals
üblichen
Handwerke
ausgeübt,
fast
alle
Mönche
waren
manuell
tätig
und
oft
Meister
ihres
Faches.
Heute
würde
man
solches
Wirken
als
Entwicklungshilfe
bezeichnen.
Die
Mönche
bemühten sich, der alten benediktinischen Ordensregel "ora et labora" gerecht zu werden.
Die
Klosteranlage
stammt
zum
Teil
aus
dem
Mittelalter:
Das
romanische
Langhaus
der
Stiftskirche
wurde
schon
1187
eingeweiht,
der
gotische
Hallenchor
1295.
Der
Kreuzgang
mit
Kapitelsaal,
Fraterie,
Dormitorium
und
Brunnenhaus
ist
im
13.
Jahrhundert
entstanden
(romanisch-gotisch).
Außenanlagen, Türme, Pestsäule, Josefsbrunnen, Kreuzweg, Bibliothek und Sakristei gehen auf das 17. und 18 Jahrhundert zurück .
Herzog
Leopold
V.
von
Österreich
unternahm
im
1182
seine
1.
Pilgerreise
nach
Jerusalem
und
brachte
bei
seiner
Rückkehr
ein
großes
Stück
des
heiligen
Kreuzes
mit.
Diese
Kreuzrelique
wurde
im
Jahr
1188
vom
Herzog
an
das
Kloster
übergeben,
wo
sie
bis
heute
aufbewahrt
und
verehrt
wird.
Herzog
Leopold
V.,
der
1192
(nach
Teilnahme
am
3.
Kreuzzug)
den
König
Richard
I.,
Löwenherz,
von
England
gefangengenommen
und
gegen
ein
enormes
Lösegeld
freigelassen
hat,
wurde
im
Stift
Heiligenkreuz
beigesetzt.
Im
Kapitelsaal
des
Stiftes
sind
13
Mitglieder
dieses
Herrschergeschlechtes
und
2
Habsburger
begraben,
in
der
Mitte
unter
einer
figuralen
Grabplatte
der
letzte
Babenberger,
der
1246
im
Kampf
gegen
die
Madjaren
gefallene
Herzog
Friedrich
II.,
der
Streitbare.
Er
hat
1230
mit
seinem
Wappen
-
den
rotweisroten Bindenschild - die österreichischen Landesfarben eingeführt.
Auf
dem
Hradschin,
dem
Hügel
hinter
Gemeindehaus
und
Volksschule,
soll
sich
ein
Gästehaus
für
König
Ottokar
von
Böhmen
befunden
haben,
der
öfter
hier
zur
Jagd
war.
Ihm
zu
Ehren
oder
zum
Gedenken
mag
der
Name
Hradschin
entstanden
sein.
Außerdem
besitzt
der
Hügel
eine
große
Ähnlichkeit
mit
dem
wirklichen
Hradschin
in
Prag.
Der
heutige
Wirtschaftstrakt
des
Stiftes
und
der
Bauhof
der
Gemeinde
wurden
unter
Verwendung
der
mittelalterlichen
Mauern
errichtet.
Viele
gekrönte
Häupter
und
maßgebende
Persönlichkeiten
weilten
im
Laufe
der
Jahrhunderte
in
Heiligenkreuz.
Im
Stift
wurden
für
derartige
Besuche
im
17.
Jahrhundert
Kaiserzimmer
eingerichtet.
Kaiser
Leopold I. war der erste Gast, der von Abt Klemens in den neuen Kaiserzimmern aufgenommen wurde (1662).
1889
Am
30.
Jänner
1889
ereignete
sich
das
"Drama
von
Mayerling"
(Gemeinde
Alland),
bei
dem
Kronprinz
Rudolf
und
seine
Todesgefährtin
Mary
Freiin
v.
Vetsera
aus
dem
Leben
schieden.
Um
ein
Aufsehen
zu
verhindern,
wurde
angeordnet,
den
Leichnam
von
Mary
Vetsera
in
aller
Stille
am
Ortsfriedhof
des
Klosters
Heiligenkreuz
beizusetzen.
Die
Mutter
von
Mary
berichtet
darüber:
Die
Beistellung
des
Wagens
wurde
dem
Grafen
überlassen,
doch
wurde
ihm
bedeutet,
daß
es
selbstverständlich
kein
Leichenwagen
sein
dürfe
und
er
die
weiteren
Befehle
von
der
politischen
Behörde,
die
bereits
verständigt
sei,
erhalten
werde.
-
So
wurde
die
Leiche
der
Baronesse
Mary
in
den
Fonds
des
Wagens
halb
liegend
gesetzt
und
mußte
-
die
Feder
sträubt
sich
dies
zu
schreiben
-
im
Wagen,
auf
dessen
rückwärtigen
Sitzen
die
beiden
Verwandten
Platz
genommen
hatten,
halb
sitzend
in
tiefer
finsterer
Nacht
nach
Heiligenkreuz
überführt
werden.
Mary
wurde
am
Ortsfriedhof
ungefähr
20
Meter
von
der
Totenkammer
an
der
Mauer,
in
der
sich
das
Eingangstor
befindet,
beigesetzt.
Über
Veranlassung
der
Familie
wurde
am
16.
Mai
1889
der
provisorische
Sarg
mit
dem
Leichnam
Mary
Vetseras
in
einen
Kupfersarg
gelegt
und
in
eine
neu
erbaute
Gruft
umgebettet.
In
den
Apriltagen
des
Jahres
1945
war
Heiligenkreuz
Kriegsschauplatz.
Sowjetische
Geschüzbatterien
bezogen
Stellung
beim
hochgelegenen
Friedhof
und
beschossen
Alland.
Während
dieser
Zeit
wurden
die
Grüfte
des
Friedhofs
aufgebrochen
und
offensichtlich
nach
Schmuck
durchsucht. Auch die Gruft der Baronesse wurde aufgebrochen und der Kupfersarg aufgeschlitzt.
Früher gab es im stiftlichen Konvikt Sängerknaben, die durch ihren Gesang feierliche Gottesdienste verschönten.
Bis
zum
2.Weltkrieg
sorgte
ein
engagierter
Theaterverein
mit
ausgezeichneten
Kräften
aus
Kreisen
der
Bevölkerung
für
gute
Unterhaltung.
Zum 800jährigen Klosterjubiläum gab es 1935 Festspiele (20.000 Besucher), sowie 1937.
Während
des
2.
Weltkrieges
wurden
die
Glocken
des
Kirchenturmes
und
Motorräder
als
Rohmaterial
zur
Herstellung
von
Waffen
beschlagnahmt.
Als
Anzahlung
für
einen
Volkswagen
wurden
1000
Reichsmark
kassiert.
Die
Lieferung
der
Autos
sollte
nach
dem
Krieg
erfolgen.
Das
Geld
wurde
aber
mißbräuchlich
für
Rüstungszwecke
verwendet.
Fast
jedes
Gewerbe
war
in
unserem
Ort
seßhaft:
3
Greißler,
1
Kaffeehaus,
3
Gasthäuser,
Wagnerei,
Schmiede,
Schuster,
Schneider,
Fleischhauer,
Devotionalien,
Faßbinder,
Bäcker,
Hebamme.
Kurz
bevor
die
Kriegsfront
anrückte
(3.April
1945)
wurden
von
der
Wehrmacht
die
zwei
Sattelbachbrücken
gesprengt.
Vom
Volkssturm
wurden
Straßensperren
durch
Baumstämme
errichtet.
Auch
wurden
im
großen
Stifts-
u.
Weinkeller
alle
Fässer
entleert,
um
Alkoholexzesse
der
Soldaten
zu
vermeiden.
Ein
Teil
der
Bevölkerung
flüchtete
in
den
Wald
beim
Einsiedler-Kreuz,
andere
suchten
Schutz
im
Stift,
etliche
blieben
in
ihren
Häusern
und
nur
wenige
flüchteten
in
den
Westen
Österreichs.
Jede
Familie
hatte
Tote
zu
beklagen
durch
den
schrecklichen Krieg.
Die
seit
1876
existierende
Feuerwehr
Heiligenkreuz
wurde
während
der
Kriegsjahre
durch
Frauen
verstärkt,
da
die
meisten
Männer
eingerückt waren.
Auf
der
Anhöhe
zwischen
Schwechat
und
Sattelbach
lag
einst
die
Burg
des
Hademar
von
Schwöchand
(gest.
1299).
Ab
1777
wurden
Steinkohlen
in
Stollen
am
Schaberriegel
abgebaut.
Nach
dem
Austritt
von
Schwefelwasser
beim
Stollenvortrieb
wurde
der
Kohlenbergbau
auf
Betreiben
Badens
endgültig
eingestellt.
Die
vom
Steinbruch
am
Ungarstein
stammenden
Kalksteine
(Dolomit)
wurden
von
den
Kalkbrennern in mehreren Kalköfen gebrannt und als Stückkalk bis nach Wien verkauft.
Die
Katastralgemeinde
Siegenfeld
besteht
aus
den
Ortsrotten
Rosental,
Helenental
und
Krainerhüttensiedlung
und
ist
vermutlich
1040
entstanden.
Siegenfeld
wird
1166
von
Herzog
Heinrich
den
II."Jasomirgott"
der
Zisterze
geschenkt
und
im
ausgesiedelten
Dorf
eine
Grangie
(Gutshof)
errichtet.
Ab
1388
besteht
ein
Klosterdorf
mit
10
zinspflichtigen
Lehen,
die
über
1683
hinaus
erhalten
bleiben.
1414
erbaut
der
Arzt
und
Konverse
Hans
eine
Kapelle
zu
Ehren
des
heiligen
Ulrich
von
Augsburg,
die
Vorgängerin
der
heutigen
Filialkirche.
Pater
Kilian
Dienstbier errichtete 1734 die Kirche St. Ulrich in der heute noch bestehenden Form.
Am
3.
August
1891
wurde
zur
konstituierenden
Hauptversammlung
zwecks
Gründung
einer
Feuerwehr
eingeladen.
Viele
Siegenfelder
meldeten sich freiwillig zu diesem Dienst.
Heiligenkreuz
im Wienerwald
PARTEIENVERKEHR
MO
08 bis 12 Uhr
DI
08 bis 12 Uhr und 16 bis 18 Uhr
MI
08 bis 12 Uhr
DO
08 bis 12 Uhr
FR
08 bis 12 Uhr